Drei TOP10-Platzierungen für Heiko Boknecht
Zum zweiten Mal nach 1994 wurden in der kanadischen Metropole Montreal die Weltmeistermeisterschaften der Masters ermittelt. In den zurückliegenden 20 Jahren hat sich jedoch sowohl das Niveau als auch die Teilnehmerzahl stark erhöht. Aus diesem Grund fanden die Meisterschaften nicht in der zu kleinen Olypimpia-Schwimmhalle, sondern im Park Jean-Drapeau - gelegen auf einer Insel im Sankt Lorenz-Storm - statt. An sieben Wettkampftagen schwammen Männer und Frauen parallel in zwei Becken, jeweils abwechselnd im "Mainpool" auf der Ile St. Helene - auch Austragungsort der offenen WM 2005- und in einem temporären Becken auf der Ile de Notre Dame auf einem Parkplatz innerhalb der Formel1-Strecke. Beide Becken waren zehn Fußminunten voneinander getrennt. Gemeldet hatten 7.500 Teilnehmer aus 90 Nationen mit ca. 18.000 Meldungen. Die Teilnehmerfelder waren nicht ganz so groß wie zwei Jahre zuvor in Italien - angesichts des Austragungsortes in Nordamerika kein Wunder, dafür war die Konkurrenz, insbesondere aus Nord- und Suedamerika, ist immens stark
Fünf Starts absolvierte für die Schwimmabteilung Heiko Boknecht. In der sehr stark besetzten Altersklasse 45 konnte er dreimal in die TOP10 schwimmen, zwei Saisonbestmarken und eine Textbestmarke erzielen. Diese gelang gleich beim ersten Stark über 100m Brust in 1:14,97 - Platz 16 von 101. Nur 2009 zu Zeiten der Higtecanzüge war er einmal unwesentlich schnelller. Am nächsten Tag standen im temporären Becken harte 400m Lagen auf dem Programm. In 5:18,97 lag er nur unwesentlich über seiner Saisonbestleistung aus dem April und schwamm auf den zehnten Platz bei 43 Startern. Am folgenden Wettkampftag - wiederum im Mainpool - sah das Wettkampfprogramm 200m Lagen vor. Noch ein wenig müde vom Vortrag bedeuteten 2:31,58 einen guten 14. Platz bei 92 Teilnehmern - ebenfalls knapp über Saisonbestleistung. Nach einnem Tag Pause folgten freitags 200m Brust und 200m Schmetterling- wiederum zwei anspruchsvolle Strecken. Über 200m Brust ging leider nach 100m Brust der Rythmus verloren. Mit der Endzeit von 2:47,88 - dennoch Platz 10 (67) war er nicht ganz zufrieden. Vier Stunden später zeigte die Anzeigetafel dann nach 200m Schmetterling in 2:29,48 noch eine Saisonbestleistung an, gleichzeitig auch die beste Platzierung mit Rang acht. Auf allen Strecken schlug Heiko als bester Deutscher an sowie dreimal der drittbester (200m L, 200m S, 400m L), viertbester (200m B) bzw. sechstbester (100m B) Europäer an. Drei Medaillen durfte er damit nach Hause nehmen. Die FINA vergibt in Anerkennung der Leistungen Medaillen bis Platz zehn und würdigt diese auch im Rahmen der Siegerehrung.
Im Gegensatz zu den vorherigen Weltmeisterschaften war in Montreal vieles improvisert wie das temporäre Becken auf dem Parkplatz mit Dixi-Toiletten, Wohnwagen als Umkleide, keinem Schatten trotz drückender Hitze und sehr geringeren Zuschauerplätzen. Auch die "Food Lane" war nicht unbedingt meisterschaftswürdig, so dass ein allgemeiner Treffpunkt bzw. Aufenthaltsort fehlte. Andererseits verlief alles unheimlich unkompliziert, und einfach, so insbesondere der Vorstartbereich. Hervorzuheben ist zudem die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Kanadier und Nordamerikaner.Sehr nervig war jedoch an beiden Wochenenden die "Musik", die vom Festivalgelände direkt neben dem Schwimmbad dröhte. Am ersten Wochenende HipHop, am zweiten Heavy Metal.Ab dem nächsten Jahr werden die Masters an die offene WM angehängt und am selben Veranstaltungsort ausgetragen. Daher findet die 16. WM bereits 2015 statt. Ob sicher allerdings im russischen Kasan änhlich viele Teilnehmer einfinden, darf bezweifelt werden.