Silber, 2*Bronze und 6 Ceremony-Medaillen
Bärenstarkes QTSV-Team schwimmt 15mal in die TOP 10
Die 18. Weltmeisterschaften der Masters im Schwimmen im südkoreanischen Gwangju sind Geschichte. Nach insgesamt 14 Wettkampftagen, davon allein sieben im Schwimmen, beendete der Oberbürgermeister der hierzulande unbekannten Millionenstadt um 21.15 Uhr Ortszeit nach einer imposanten Abschlussfeier im Asia Culture Center die Wettbewerbe. Für das QTSV-Quartett ging damit die bislang erfolgreichste WM zu Ende. Nach Platz zwei und drei am ersten Wettkampftag (wir berichteten) schwamm am letzten Tag Christina Tapken nach einem überragenden 400m Freistilrennen nochmals zu Bronze. Neben diesen drei Medaillen kommen noch gleich sechs sog. Ceremony-Medaillen hinzu. Denn im Rahmen der Siegerehrungen wurden auch die Plätze vier und sechs entsprechend gewürdigt und mit wirklich tollen Medaillen und Urkunden ausgezeichnet. Hinzukommen noch sechs weitere TOP10 Plätze, so dass am Ende 75 Prozent der Starts zu einer Platzierung führten.
Nicht nur wegen ihrer beiden Bronzemedaillen war Christina Tapken die erfolgreichste Teilnehmerin. Neben zwei weiteren vierten Plätzen (100m (2:08,00) bzw. 200m Schmetterling (2:36,71) sowie einem siebten Rang (200m Freistil/2:16,36) erzielte sie vier Vereins- und drei Kreisrekorde. Eine ganz starke Vorstellung lieferte sie über 400m Freistil ab. Mit einer sehr schnellen Schlussbahn schwamm sie noch vom fünften auf den vielumjubelten dritten Platz in ihrer Altersklasse 25. In 4:51,49 verbesserte sie ihre eigene Bestmarke um knapp sieben Sekunden.
In der gleichen Altersklasse ging bei den Herren Martin Kesse an den Start. Wie das komplette QTSV-Quartett bedeuteten für ihn die 800m Freistil den WM-Auftakt. Mit persönlicher Bestzeit von 9:46,48 und Platz 8 gelang ihm ein sehr guter Einstieg. In die TOP10 schwamm er zudem über 200m Freistil (2:06,36). Pech hatte er über 200m Lagen. 2:27 hätten wiederum eine gute Platzierung und persönliche Bestleistung bedeutet. Doch auf Grund eines Wendefehlers wurde er aus der Wertung genommen.
Vize-Weltmeister wurde in der AK 35 Christian Gärtner über 800m Freistil (9:14,85). Bis 600m war er im Fernduell mit dem Schweizer Bailod fast zeitgleich. Gleich zweimal belegte er den vierten Platz. Über 200m Freistil hätte es über 205m zu Bronze gereicht. Nun wurde er Vierter in sehr guten 2:01,39. Auch über 100m Schmetterling durfte er mit Zeit und Platz (1:01,12) sehr zufrieden sein. Ein spannendes Rennen um die Medaillen gab ebenfalls über 400m Freistil (4:22,82). Einen Brasilianer konnte er noch abfangen, einen Russen hingegen nicht.
Wie die drei anderen Sportler startete auch Heiko Boknecht mit einer Saisonbestzeit (10:12,31) über 800m Freistil in die WM. Seine drittbeste WM-Platzierung überhaupt gelang am dritten Wettkampftag als Fünfter über 400m Lagen (5:26,21). Hinzu kommen Platz über 200m Lagen (2:35,21) bzw. 200m Brust (2:47,58) sowie Rang 9 über 200m Schmetterling (2:34,02). Am Ende standen bei 20 Starts 16 persönliche oder Saisonbestzeiten zu Buche und bestätigen, dass die Quakenbrücker top vorbereitet in Südkorea an den Start gingen.
Beim ersten Start auf asiatischen Boden mussten sich die Artländer erst an die klimatischen Bedingungen gewöhnen. Gab es bei der Landung in Seoul den ersten „Schock“, steigerten sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Gwangju noch. Da Südkorea jedoch ein Technologieland ist, war die Ausstattung mit Klimaanlagen und Luftbefeuchtern hoch. Sowohl im zentralen Athletendorf, in dem sich ein Großteil der 6.000 Teilnehmer eingebucht hatte, als auch in den Shuttle-Bussen oder in den Schwimmhallen liefen die Klimaanlagen auf Hochtouren. In der Wettkampfhalle selbst war es dennoch wärmer, weil bedingt durch die Konstruktion der Halle, teilweise feuchtwarme Luft in die Halle kam. Kostenloses Wasser stand überall zur Verfügung, damit der Wasserhaushalt nicht aus dem Ruder läuft. Unzählige aufmerksame und sehr freundliche freiwillige Helfer sorgten für beste Organisation.
Teilnehmer aus aus allen Kontinenten waren in fast allen Altersklassen an der Tagesordnung und sorgten für eine buntes Sprachgewirr während der WM und teilweise hochspannende Rennen. Man traf alte Bekannte und schloss neue Freundschaften. So wurde die WM in Südkorea nicht nur zu einem sportlichen, sondern auch zu einem persönlichen Erlebnis.
Die Reise nach Asien verbanden die Quakenbrücker mit einem anschließenden Urlaub. Neben der 25 Mio.-Metropole Seoul, führte die Reise noch nach Hanoi und die Ha Long-Bucht in Vietman sowie Hongkong, wo nur die Ticketkontrolle am Flughafen auf die derzeitigen Massenproteste hinwies. Von dort ging es zurück nach Deutschland.