WM-Bronze für Heiko Boknecht in Doha/Katar
Die Weltmeisterschaften der Masters in Doha/Katar 2024 sind Geschichte. Sportpolitisch nicht ganz so heiß diskutiert wie zum Beispiel die Fussball-WM an gleicher Stelle, fanden die Weltmeisterschaften nur ein gutes halbes Jahr nach der WM 2023 in Fukuoka/Japan statt, was noch den Nachwirkungen der Corona-Pandemie geschuldet war. Die insgesamt 10-tägigen Wettbewerbe im Schwimmen, Wasserball, Wasserspringen und Synchronschwimmen endeten am 3. März mit den letzten Schwimmwettbewerben im Aspire Dome Main Competition Pool. Allein über sieben Tage streckten sich die Beckenwettbewerbe, die im temporären Pool des Sportkomplexes im Aspire Dome in Katar ausgetragen wurden. Dort, wo Angelina Köhler, Isabel Gose, Florian Wellbrock und Lukas Märtens sich mit WM-Edelmetall belohnten, stiegen die deutschen Masters insgesamt 135-mal aufs Podest. Eine davon ging auch nach Quakenbrück.
Am letzten Wettkampftag am Sonntag nutzte Heiko Boknecht seine Medaillenchance und sicherte sich über 400m Lagen in 5:36,74 Bronze in der Altersklasse 55. Sieger wurde hier der Italiener Alberto Montini. Mit ihm als Sieger stand Heiko bereits bei seinem letzten Medaillengewinn bei einer WM 2008 in Perth auf dem Podium, auch damals als WM-Dritter. Die Medaille war dann der verdiente Lohn für eine anstrengende WM. Nach nächtlicher Anreise in der Nacht von Montag auf Dienstag stand am Donnerstag mit den 200m Lagen der erste Start auf dem Programm. Anders als zuletzt in Gwangju war die "Call-Room"-Phase etwas länger und auf die Startbrücke gelangte man erst jeweils erst, wenn der vorherige Lauf im Wasser war. Bei den 200m Strecken dann 100m vorher und auch bei den 400m Strecken war es nicht viel anders. D.h. man musste startbereit auflaufen. Alle Strecken bis 200m wurden nach Altersklassen gesetzt und komischerweise sah das Meldeergebnis für Heiko jeden Start auf Bahn 1 vor. Die 200m Lagen liefen gut - 2:37,42 bedeuteten Saisonbestzeit und Platz 7. Am Freitag war Staffeltag. Am Samstag, dem vorletzten Tag, standen 200m Brust und 200m Schmetterling auf dem Programm. Beide Male führten auf der letzten Bahn "dicke Beine" zu kleinen Problemen - ein kleiner Tribut an das weitläufigere Areal und etwas Sightseeing. 200m Brust: 2:49.22 - Platz sieben, 200m Schmetterling 2:40,86 - Platz 5. Beide Male Saisonbestzeit. Sonntag letzter Tag. Noch einmal 400m Lagen. Oft geschwommen, aber immer wieder anstrengend. Geht man zu schnell an, rächt sich das am Ende. Besonders auf der langen Bahn. Bloss keine Wende verhauen und eine Disqualifikation vermeiden. Auf Bahn 0 ganz außen schauten die Karis genau. Nach acht Bahnen ist alles vorbei. Im Lauf danach ist der Niederländer deutlich langsamer als gemeldet. Leider sind die 400m Lagen nicht nach Altersklassen gesetzt. Egal. Medaille ist Medaille. Die Siegerehrungen vor der riesigen Anzeigetafel lassen nicht lange auf sich warten. Das geht alles schnell. Aber es ist ein tolles Gefühl dort oben zu stehen - mit Medaille.
An der WM nahmen 2.954 Sportler:innen aus 85 Nationen und 964 verschiedenen Vereinen teil. Es wurden 21 Welt sowie 58 Championship-Rekorde aufgestellt.
Fazit: Die WM in einem arabischen Land war anders als die anderen Weltmeisterschaften bisher. Man muss aber sagen, dass es doch super organisiert war. Es gab kostenlose Bus-Shuttle, aber Uber-Fahren ist fast genauso günstig. Neben Wasser gab es auch Kaffee und Tee kostenlos, auch süße Speisen. Unendlich viele Helfer standen stets hilfsbereit zur Seite. Das ganze Land ist sauber, eigentlich auch leise und die Kataris sind sehr stolz auf das was sie sich erarbeitet haben, was sie auch dürfen.